Das Kultauto aus NRW: Wie der Opel Kadett die 60er prägte
Jeden Monat stellen wir hier ein Objekt aus der Sammlung des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen vor
Schlicht, kantig und modern: Der Opel Kadett A überzeugte mit stärkerer Leistung (40 oder 48 PS), der größeren und trotzdem kompakten Karosserie und dem geräumigen Kofferraum. Erschwinglich ab 5.075 DM, war er nicht teurer als der Käfer, bot aber mehr Komfort. Für Familien war der Kadett A das praktische und moderne Auto der 60er-Jahre und stand für bezahlbare Mobilität.
Doch der Wagen hat auch seine Schwächen: Die Karosserie ist anfällig für Rost, was dazu führte, dass der Kadett in den 1970er-Jahren allmählich aus dem Straßenbild verschwand.
Von 1962 bis 1965 wurden rund 650.000 Exemplare des Kadett A in Bochum produziert. Auch in den Folgejahren setzte Opel die Erfolgsgeschichte des Kadett mit den Modellen B und C fort.
Unser Sammlungsstück, ein Kadett A von November 1962 in „Chamonixweiß“, gehört zu den ersten Modellen, die damals in Bochum produziert wurden.
Bevor das Fahrzeug ins Sammlungsdepot kommt, steht ihm noch eine gründliche Aufbereitung bevor: Der Motor und die Karosserie werden sorgfältig gereinigt und alle brennbaren Flüssigkeiten abgelassen. Dann kann der Kadett A als Stück NRW-Geschichte im zukünftigen Museum des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen ausgestellt werden.
Die Geschichte des Opel Kadett reicht zurück bis in die 1930er-Jahre: Das erste gleichnamige Modell wurde bereits zwischen 1936 und 1940 im Rüsselsheimer Stammwerk gebaut. Nach dem Krieg wollte Opel den Erfolg des Modells wieder aufleben lassen und dem damals beliebten VW Käfer Konkurrenz machen.
Im Jahr 1960 wurde der Bau des 1,5 Quadratkilometer großen Opel-Werkes auf dem stillgelegten Gelände der Zeche Dannenbaum I in Bochum begonnen. Die Pläne für „Opels neuen Kleinen“ wurden im selben Jahr fertiggestellt.
Zwei Jahre später, 1962, lief schließlich der erste Kadett A dort vom Band. Damit begann ein neues Kapitel für das Ruhrgebiet, denn Opel brachte damit nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch ein Stück wichtige Automobilgeschichte nach Nordrhein-Westfalen.