Vom 24. März bis zum 2. April 2023 ist das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen mit „MuseumMobil“ zu Besuch in Vreden. Zu sehen ist die mobile Ausstellung vor dem kult Westmünsterland. Auf der Suche nach der Geschichte unseres Landes besucht MuseumMobil in den kommenden Jahren alle Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen.
Die Ausstellung lädt die Menschen ein, Geschichten aus dem Land zu entdecken und sich mit ihrer eigenen NRW-Geschichte am Aufbau der Sammlung des neuen Hauses zur nordrhein-westfälischen Landesgeschichte zu beteiligen. Das Museum entsteht in den kommenden Jahren im Behrensbau am Düsseldorfer Rheinufer.
Zum heutigen Auftakt von MuseumMobil in Vreden stellten der Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster und Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport des Kreises Borken, gemeinsam mit Dr. Gabriele Uelsberg, Präsidiumsmitglied der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen, die Ausstellung vor. Zehn Tage lang können Besucherinnen und Besucher im MuseumMobil NRW-Geschichten entdecken und sich mit dem Team des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen austauschen.
„Wir freuen uns, dass Vreden bereits die vierte Station im Land und die erste Station des MuseumMobil im Jahr 2023 ist“, sagte Hörster. „Das Westmünsterland hat viele besondere Aspekte zur Entwicklung und zur Geschichte unseres Landes beigetragen. Dazu gehören etwa das Leben im deutsch-niederländischen Grenzraum, die Textilindustrie, der Kiepenkerl oder das hohe ehrenamtliche Engagement. Das sind Besonderheiten, auf die wir stolz sein können und die der Vielfalt in Nordrhein-Westfalen eine besondere Note geben. Aber auch das Schneechaos ist Teil unserer gemeinsamen Geschichte. Daher sollten auch Geschichten und Objekte aus unserer Region zu einem festen Bestandteil des Hauses der Geschichte NRW werden“, so der Kreisdirektor weiter.
„Vergangenheit kennen und die Gegenwart besser verstehen sind wichtige Ziele unserer Arbeit“, erläuterte Dr. Gabriele Uelsberg. „Wir wollen mit den Menschen in Vreden ins Gespräch kommen und erfahren, was Nordrhein-Westfalen für sie bedeutet. Wir sind sehr gespannt auf den ‚Sammelsamstag‘, bei dem alle eingeladen sind, mit einem Objekt bei uns vorbeizukommen und uns zu erzählen, welche persönlichen NRW-Geschichten dahinterstecken. Auf diese Weise laden wir die Bürgerinnen und Bürger ein, sich am Aufbau der Sammlung des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen zu beteiligen.“
MuseumMobil – am kult Westmünsterland
Der MuseumMobil-Container am kult Westmünsterland zeigt insgesamt 53 Exponate mit Geschichten aus allen Landesteilen. Ausgewählte Gegenstände, Dokumente und Fotos der Landesgeschichte stehen im Zentrum der Präsentation. Hierzu zählen neben den beiden von der britischen Militärregierung erlassenen „Gründungsurkunden“ des Landes – die Verordnung Nr. 46 über die Landesgründung und die Verordnung Nr. 77 über den Beitritt Lippes – auch „Chartstürmer“ wie Kraftwerk, BAP, Herbert Grönemeyer und Nena, die Musikgeschichte geschrieben haben. Zeitzeugeninterviews und der interaktive Zugang über Tablets lassen Geschichte lebendig werden. Die Veranstaltung „Kino im Kult“ am 30. März sowie der „Sammelsamstag“ am 1. April laden zum Austauschen und Mitmachen ein.
30. März 2023, 19 Uhr: Kino im Kult - „Vatersland“. Filmvorführung mit Talk - Eintritt kostenfrei.
„Vatersland“ ist großes Erinnerungskino über das Trauma einer ganzen Generation, aber auch über die Rebellion eines jungen Mädchens gegen den Muff der Nachkriegsjahre. Die Kölner Regisseurin Petra Seeger verarbeitet in ihrem ersten Spielfilm ihre Erinnerungen an ihr Aufwachsen als Mädchen in einer von Männern dominierten Nachkriegsgesellschaft. Eine Jugend geprägt von Rebellion gegen eine Gesellschaft, die von Mädchen vor allem eines erwartet hat: Hübsch in die Kamera lächeln, aber keinesfalls selbst Regie führen! Die im Film verwendeten Familienfotos und 16mm-Filmaufnahmen kommen aus dem Privatarchiv der Regisseurin.
Nach der Filmvorführung: Talk mit Hedwig Keppelhoff-Wiechert, ehemalige Präsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes sowie langjährige EU-Parlamentarierin, und Dr. Maria Icking, aufgewachsen im Kreis Borken und seit 2020 Bezirksbürgermeisterin in Düsseldorf-Gerresheim. Moderiert wird das Gespräch von Dr. Stefanie Johnen, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen.
1. April, 14 bis 17 Uhr: „Sammelsamstag“, kult Westmünsterland Vreden
Am „Sammelsamstag“ sind alle eingeladen, sich mit ihrem persönlichen Objekt, das NRW-Geschichte geschrieben hat, am Aufbau der Sammlung des Hauses der Geschichte Nordrhein-Westfalen zu beteiligen. Gegenstände aus der Zeit nach 1946 – ein Koffer vom Dachboden mit Fotos oder Erinnerungstücken aus Vreden, die von der Alltags- oder Wirtschaftsgeschichte erzählen oder andere zeithistorische Objekte aus Ihrer Region? – Expertinnen und Experten vom Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen stehen für Gespräche rund um Ihre NRW-Geschichte bereit.
Führungen und Mitmachaktionen – Eintritt und alle Programmpunkte kostenfrei
Rund um den MuseumMobil-Container vor dem kult Westmünsterland finden täglich 10 bis 18 Uhr Mitmachaktionen und Besichtigungen für große und kleine Besucherinnen und Besucher statt. Bei einem Riesenmemory und einem NRW-Magnetspiel können Interessierte ihr Wissen über das Land und seine Regionen unter Beweis stellen.