Ansicht des Behrensbaus im Jahr 1912

– 110 Jahre Behrensbau. Architektur und Geschichte

Peter Behrens entwirft für die Mannesmannröhren-Werke AG 1910 den Verwaltungssitz am Rheinufer in Düsseldorf. © Rudolph Dührkoop, Der Künstler Peter Behrens, 1908, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Der Behrensbau am Rheinufer in Düsseldorf. Die Fassade kommt fast ohne Dekoration aus, auffällig ist der Rhythmus der vielen rechteckigen Fenster. © Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen / Axel Thünker

Das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen widmet sich ab dem 24. Mai der Geschichte des Behrensbaus und dem Werdegang seines Architekten Peter Behrens – und zeigt, wie der historische Ort am Düsseldorfer Mannesmannufer immer wieder zum wirtschaftlich und politisch bedeutsamen Schauplatz wurde. Die Ausstellung lässt zudem die wechselvolle Geschichte des Mannesmann-Konzerns von der Gründung des Unternehmens bis zur Übernahmeschlacht mit Vodafone im Jahr 2000 lebendig werden.

Turbulente 110 Jahre begleiten den Behrensbau am Rheinufer in Düsseldorf. Unter einem Dach treffen moderne Architektur, wechselvolle Wirtschaftsgeschichte, politische Ereignisse, Kriege und Krisen eines Jahrhunderts aufeinander. Die Ausstellung „110 Jahre Behrensbau. Architektur und Geschichte“ nimmt das Bauwerk, seinen Architekten Peter Behrens und den Mannesmann-Konzern in den Blick.

Die Ausstellung zeigt 144 Objekte und mehr als 100 Fotos, darunter beeindruckende Innen- und Außenaufnahmen aus der Frühzeit des Gebäudes, das die Mannesmannröhren-Werke AG im Dezember 1912 als neue Hauptverwaltung bezieht. Die Ausstellung zeichnet den Weg des größten deutschen Röhrenproduzenten von der Gründung des Unternehmens bis zur Übernahmeschlacht mit Vodafone im Jahr 2000 nach.

Der Teil eines 56-Zoll-Stahlrohrs, das zur Verlegung von Gasleitungen an Land verwendet wurde, veranschaulicht die neuen Beziehungen, die Mannesmann ab 1970 zur Sowjetunion knüpft. Insgesamt 1,2 Millionen Tonnen Rohre lieferte der Konzern damals an die UdSSR für den Pipeline-Bau.

Fotos, Skizzen und Designobjekte veranschaulichen zudem den Werdegang des Architekten und Gestalters Peter Behrens, der als Universalkünstler gilt und schon früh das rasante Wachstum der Städte als zentrale Aufgabe der Bauplanung erkannt hat.

Historische Dokumente wie eine Bestell-Liste der französischen Armee an den Düsseldorfer Oberbürgermeister aus dem Jahr 1924 zeigen, wie der Behrensbau zum politischen Schauplatz wird: 1923 besetzen französische Soldaten das Gebäude und nach dem Zweiten Weltkrieg nutzt es die britische Militärregierung als Hauptsitz, bevor im Sommer 1946 die erste nordrhein-westfälische Landesregierung einzieht.

Nach dem Auszug von Vodafone 2012 werden Teile des Gebäudes von 2015 bis 2017 als Notunterkunft für Geflüchtete aus Afghanistan und Syrien genutzt. Schließlich wirft die Ausstellung einen Blick in die Zukunft des Behrensbaus: Das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen wird das Gebäude künftig als zeithistorisches Museum nutzen.

Bei der Konzeption der Ausstellung wurde größtenteils auf Neuanschaffungen verzichtet. Bereits vorhandenes Material wurde zerlegt, umgebaut und weitergenutzt. Alle Vitrinen entstammen der vorangegangenen Ausstellung im Behrensbau. Bei Neuanschaffungen wurde auf recyceltes Material geachtet, auf schlecht wiederverwertbare Materialmischungen verzichtet. Um Energie zu sparen, liegt die Laufzeit der Ausstellung bewusst außerhalb der Heizperiode.

Peter Behrens entwirft für die Mannesmannröhren-Werke AG 1910 den Verwaltungssitz am Rheinufer in Düsseldorf. © Rudolph Dührkoop, Der Künstler Peter Behrens, 1908, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg

Der Behrensbau am Rheinufer in Düsseldorf. Die Fassade kommt fast ohne Dekoration aus, auffällig ist der Rhythmus der vielen rechteckigen Fenster. © Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen / Axel Thünker

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